Mit dem Zug von Marokko nach Heidelberg
Reisebericht von zwei Kolleg*innen des Fachbereichs Mobilität am ifeu, Heidelberg
Im Juni 2023 verbrachten wir aus dienstlichen Gründen eine Woche in Rabat (Marokko), wo wir im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit das marokkanische Verkehrsministerium bei der Bestimmung der Treibhausgasemissionen des marokkanischen Verkehrs unterstützten. Es ist uns ein Anliegen, durch unsere Dienstreisen möglichst wenig CO2 zu emittieren. Daher reduzierten wir die Aufenthalte in Marokko auf das absolut Notwendige, d.h. wir reisten einmal weniger dorthin als ursprünglich angedacht. Zudem entschieden wir uns dafür, mit dem Zug und der Fähre statt mit dem Flugzeug aus Marokko zurückzureisen (auf dem Hinweg war dies aus terminlichen Gründen nicht möglich).
Unsere Arbeitswoche endete am Freitagnachmittag in Rabat. Von dort ging es mit dem marokkanischen TGV nach Tanger, wo wir noch etwas Zeit hatten, um die Stadt zu erkunden, womit wir auch persönlich etwas von der Reise profitieren konnten. Am nächsten Vormittag ging es mit der Fähre innerhalb von eineinhalb Stunden über die Straße von Gibraltar nach Algeciras. Dort hatten wir Zeit für ein Mittagessen und fuhren anschließend via Málaga nach Madrid, wo wir die Nacht im Hotel verbrachten. Am frühen Morgen ging es weiter mit dem Zug nach Barcelona und von dort direkt nach Paris. Der letzte Reiseabschnitt bestand aus der Zugfahrt von Paris nach Heidelberg.
Hätten wir das Flugzeug für die Rückreise genutzt, so wären wir am späten Samstagabend wieder in Heidelberg angekommen. Somit waren wir ziemlich genau einen Tag länger unterwegs, hatten im Gegenzug aber viel produktive Arbeitszeit im Zug (insbesondere am zweiten Reisetag). Die Rückfahrt mit dem Zug war etwas teurer als der Flug, blieb aber im Rahmen des vorgesehenen Reisebudgets. Aus Klimaschutzsicht kann sich die Rückreise mit Zug und Fähre sehen lassen: Eine grobe Abschätzung ergab eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Flugzeug um deutlich mehr als 90%. Auch wenn eine solche lange Reise selbstverständlich auch anstrengende Momente beinhaltet, würden wir, falls wieder ein Projekt in Marokko anstehen sollte, auf jeden Fall wieder mit Zug und Fähre reisen.